Hundebegegnungen - Verhaltensregeln für Jogger, Biker & Co.

 

Jetzt, wo es Frühling geworden ist, sind sie wieder unterwegs, die Jogger und Biker. Auf ihren Runden treffen sie manchmal auch auf Hunde. Viele fürchten sich vor solchen Begegnungen, doch das muss nicht sein, wenn man weiss, wie man sich in der Gegenwart eines Hundes richtig verhält. 

 

Als erstes solltest du den Hund beobachten. Jeder Laie kann herausfinden, ob der Hund sich für einem interessiert oder ob er mit anderen Dingen beschäftigt ist. Nimmt er Blickkontakt auf und nähert sich, solltest du das Tempo verlangsamen oder sogar anhalten. Hunde haben einen natürlichen Jagdinstinkt, alles was sich schnell bewegt kann für sie interessant sein. Kommt ein Hund also sehr interessiert auf dich zu ist es das Beste, kurz anzuhalten und dich beschnuppern zu lassen. Dabei solltest du ruhig stehen bleiben und nicht mit den Händen oder Armen fuchteln. Nachdem der Hund dich beschnuppern konnte kann er die Begegnung abhaken und beide können weitergehen.

 

Eine gute Nachricht für alle, die Angst haben: es wird niemals passieren, dass ein Hund dich beisst oder sonstwie verletzt, wenn du ruhig stehen bleibst. Eine weitere Mär, die immer noch kursiert ist die, dass Hunde riechen, wenn du Angst hast und das dann ausnützen um dich anzugreifen. Dass du Angst hast, das riechen sie, aber dass sie dich deswegen angreifen stimmt nicht. Wahrscheinlich wurde diese Annahme von Menschen in die Welt gesetzt, die aus Angst davongerannt oder kräftig in die Pedale getreten sind. Das ist gefährlich, denn dann könntest du zum Jagdobjekt werden.

 

Hier noch ein Exkurs für jene, die in südlichen Ländern unterwegs sind, wo viele Hunde frei herumlaufen und manchmal Grundstücke oder Schaf- und Ziegenherden bewachen. Ich habe schon erlebt, dass Biker bei Hundebegegnungen laut und aggressiv anfangen zu schreien, weil sie hoffen, so die Hunde zu vertreiben. Einige kicken sogar mit den Schuhen nach ihnen. Damit erreichen sie genau das Gegenteil von dem, was sie eigentlich wollen. Angriff führt zum Gegenangriff. Und ich möchte dir noch etwas in Erinnerung rufen: Die Hunde waren vor dir da und du bist für sie ein Eindringling in ihr Territorium. Wie überall im Leben erreicht man auch hier mehr, wenn man einander mit Ruhe und respektvoll begegnet.

 

Wenn du auf deinen Ausflügen einer Ziegen- oder Schafherde begegnest, die von Hunden bewacht wird, solltest du unbedingt anhalten. Egal ob du zu Fuss oder mit dem Fahrrad unterwegs bist, geh nie in eine Ziegen- oder Schafherde hinein, sondern gib den Hunden Zeit, die Herde von dir wegzutreiben. Es ist schon vorgekommen, dass Herdenschutzhunde einen Eindringling festgehalten haben (nein, nicht mit den Zähnen, aber sie haben ihn nicht weitergehen lassen), bis der Hirte ihn befreien konnte. Diese Herden werden meist von fünf bis sechs Hunden begleitet und machen selbständig einen hervorragenden Job, in den meisten Fällen ohne die Begleitung eines Hirten.

 

Hunde, die ein Grundstück bewachen, bellen oft ununterbrochen und kommen auf dich zu. Diese Hunde kannst du einfach anschauen, um sie von dir fern zu halten. Auch das geht nur, wenn du dein Tempo verlangsamst oder im Zweifelsfall auch vom Fahrrad steigst und schiebst. Dann hast du gleichzeitig etwas, das du zwischen dich und den Hund bringen kannst.

 

Zum Schluss nochmal in der Zusammenfassung: Tempo verlangsamen, Ruhe bewahren, nicht laut werden und keine hektischen Bewegungen machen, Hund im Auge behalten, langsam weitergehen oder -fahren. Und wenn du auch innerlich eine friedvolle Haltung einnimmst, kann dir gar nichts mehr passieren.

 


Kommentar schreiben

Kommentare: 0