Sina und die Trust Technique

Sina und die Trust Technique
Auf dem Foto: Sina 13-jährig

 

Inzwischen sind ein paar Jahre vergangen, seit ich zum letzten Mal von Sina berichtet habe. Ich habe die Trust Technique kennen gelernt und mich zum Practitioner ausgebildet. Und hier berichte ich, was sich seitdem mit Peace – Patience – Persistence (Friede, Geduld, Beharrlichkeit, das Credo der Trust Technique) verändert hat.

 

Die Trust Technique hat 3 Prinzipien, die aufeinander aufbauen:

 

1. Creative Reaction: das erste Prinzip beschreibt den Umstand, dass Gefühle ansteckend sind. Ich erzeuge/kreiere ein Gefühl von Ruhe und Frieden, welches ich dem Hund (oder jedem anderen Tier) übertrage. Das heisst, das Tier reagiert auf mein Gefühl von Ruhe und innerem Frieden und kann sich dadurch selbst auch beruhigen und entspannen.

 

2. Realization Learning: im Gefühl von Ruhe und Frieden sieht das Tier seine Umwelt anders. Wir nehmen unsere Umwelt anders wahr, je nachdem, wie wir uns fühlen und reagieren anders auf sie, je nachdem, wie wir uns fühlen. Mit einem Gefühl von Ruhe und Frieden hat das Tier aus sich selbst heraus die Erkenntnis, dass die Situation (z.B. Treffen mit Artgenossen, Donner und Blitz, Aufregung oder Angst in x-beliebigen Situationen) gar nicht bedrohlich ist und kann so lernen, anders damit umzugehen.

 

3. Trusted Cooperation, heisst vertrauensvolle Zusammenarbeit. Wenn dein Tier gelernt hat, dass es dir vertrauen kann, weil du der oder diejenige bist, die dieses wundervolle Gefühl ausstrahlt, dann wird es dir vertrauensvoll folgen. Auf dieser Stufe wird das Tier sich an dir orientieren, wenn die nächste Situation kommt, die es verunsichert. Ausserdem ist das Tier aufnahmefähiger, wenn es darum geht, neue Dinge zu lernen, denn mit einem ruhigen Geist ist man aufmerksamer und lernfähiger.

 

Mit Sina bin ich durch die Trust Technique so viel weitergekommen. Sie hatte viele diffuse Ängste vor der Umwelt, die sind weg. Sie hatte autistische Züge, wie z.B. einfrieren und in eine Richtung starren, wo nichts war, dieses Verhalten ist auch praktisch verschwunden. Sie war draussen absolut unkonzentriert und nervös und deshalb so gut wie nicht ansprechbar. Lernen war in diesem Zustand unmöglich. Sie hat sich jahrelang abgesondert, lag am liebsten alleine in einem Zimmer und schlief den ganzen Tag. Nach draussen wollte sie gar nicht, wir mussten sie zwingen damit sie zumindest ihre Geschäfte erledigte.

 

Davon ist heute fast nichts mehr übrig. Sina geht gerne nach draussen, jeden Tag, rennt umher und freut sich des Lebens. Einen Teil dazu beigetragen hat sicherlich der Umstand, dass sie nichts mehr hört – sie war ja soo geräuschempfindlich. Aber es muss noch etwas anderes passiert sein, denn sie ist ein wirklich anderer Hund geworden.

 

Ich bin so froh, dass ich die Trust Technique gefunden habe. Nicht nur, weil ich Sina damit helfen konnte, sondern auch, weil sie mich auf eine Reise in mein tiefstes Inneres gebracht hat und auf einen Weg der Heilung, auf dem ich seitdem so viel lerne, wachse und immer mehr ich selbst werde.

 

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